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Interessant + Wissenswert


Sagen und Geschichten

Die Sage vom Sippscher Feld

Der Huck up im Duinger Walde

Wilhelm Barner, Hoike, Schriftenreihe des Heimatmuseums Alfeld, Nr. 7, Druckerei Karl Heinz Gäth Alfeld,1. Auflage 1960

Die bloße Zelle

Wilhelm Barner, Hoike, Schriftenreihe des Heimatmuseums Alfeld, Nr. 7, Druckerei Karl Heinz Gäth Alfeld,1. Auflage 1960

Pöttjeraugust aus Duingen

Tegtmeier, Konrad, aus: Heege, Andreas, Töpferei zwischen Harz und Weser, 1993

Topfhändler Wallbaum

Maries Töpferreise

In Duingen, einem der zahlreichen Töpferorte des Pottlandes, bestimmte das Töpferhandwerk über Jahrhunderte das Wirtschaftsleben. Zeitweise waren in Duingen 40 Töpfer angesiedelt, die sich auf monatelange Reisen begaben, um ihre Waren zu verkaufen. In diesem Kinderbuch erzählt die in Gronau lebende Autorin die Geschichte einer Töpferfamilie aus dem Pottland um 1780 auf einer Handelsreise nach Danzig.

Reck, Elvira, (Illustr. Martin Türk), Hrsg. Flecken Duingen, Leineberglanddruck, Alfeld 2013, ISBN 978-3-00—42928-6

Weitere Titel von Elvira Reck sind zu finden unter www.elvirareck.de.

Bartmänner im Pottland und
Für ein paar Silberlinge

Gemeinsam mit ihrem Kollegen ermittelt Kriminalpolizistin Lisa Grundberg im Landkreis Hildesheim. Sie bekommt es mit Brandstiftern zu tun, jagt einen Entführer oder sucht nach dem Mörder mit der Schlange. Kaum ist ein Fall gelöst, wartet der nächste auf sie ...

Zwei Kriminalfälle ereignen sich in Duingen und Umgebung.

aus: Hartmann, Sabine, Mords Idylle – Sechzehn Kurzgeschichten aus dem Landkreis, CW Niemeyer Buchverlag GmbH Hameln 2012


Berühmte Persönlichkeiten

Johann Georg Eccard / von Eckhart, dt. Historiker, Germanist und Bibliothekar

Johann Georg Eccard war der Sohn von Hans Caspar Eccard und Katharina Maria Eccard geb. Baring. Hans Caspar war 1664 aus Thüringen nach Duingen gezogen, um dort die Stelle des Oberförsters und Leiter des Forstamtes Lauenstein am Ith anzutreten. Zehn Jahre später wurde am 7. September sein Sohn Johann Georg geboren. Er wuchs im Haus der Oberförsterei am Tie im Ortsmittelpunkt Duingens auf.

Johann Georg wird zunächst von seinem Onkel Pastor Henning Baring unterrichtet und besucht ab dem 15. Lebensjahr die Fürstenschule in Pforta in Thüringen. Nach seiner Schulausbildung beginnt er 1694 das Jura-Studium in Leipzig, wechselt bald zu den Fächern Deutsche Sprache und Geschichte, bricht das Studium in Leipzig jedoch wieder ab und kommt 1696 nach Hannover. Hier lernt er 1698 Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz kennen.

Nachdem er zunächst als Sekretär für den sächsischen Staatsminister und Generalfeldmarschall Jakob Heinrich Graf von Flemming tätig ist, tritt er 1703 in den Dienst von G.W. von Leibniz, für den er, mit einigen Jahren Unterbrechung für eine Professur für Geschichte an der Universität Helmstedt, viele Jahre tätig ist und der ihn mehrfach unterstützt. Während seiner Tätigkeit in Helmstedt promoviert Eccard und verheiratet sich mit Rosina Elisabeth Gerthumb und kehrt schließlich 1714 zu Leibniz nach Hannover zurück. Nach dessen Tod wird er sein Nachfolger als Bibliothekar und Historiker an der Fürstlichen Bibliothek in Hannover. Ab 1711 ist er auswärtiges Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Neben zahlreichen Veröffentlichungen verfasst er 1721 außerdem eine Arbeit über die Geschichte des Habsburger Fürstenhauses, wofür ihn Kaiser Karl VI. mit dem Adelstitel auszeichnet. Von nun an verändert Johann Georg seinen Namen bzw. dessen Schreibweise in „von Eckhart“. Gebräuchlich ist bis heute auch die Schreibweise von Eckhard.

1723 verlässt von Eckhart aus wirtschaftlichen Gründen Hannover, lebt zunächst im Benediktinerkloster Corvey und wechselt 1724 zu den Jesuiten nach Köln, wo er vom protestantischen zum römisch-katholischen Glauben konvertiert.

Im selben Jahr wird er durch Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn zum Geheimen Rat ernannt und als Historiograph und Hof- und Universitätsbibliothekar nach Würzburg berufen.

In Würzburg verstirbt Johann Georg von Eckhart am 9. Februar 1730. Sein Nachlass wird in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (Niedersächsische Landesbibliothek) Hannover verwahrt.

Das stattliche Fachwerk-Gebäude der Oberförsterei und Geburtshaus von Eckharts existiert heute nicht mehr. Eine Tafel an dem später an dieser Stelle entstandenen Haus und der 1951 umbenannten Hauptstraße in Eckhardstraße erinnern jedoch noch an den in Duingen geborenen von Eckhart. Die Tafel ist eine von insgesamt 14 Exemplaren, die aus der Geschichte Duingens erzählen.

Mehr über diese Holztafeln erfährt man hier.

Jürgen Riecke – Töpfer in Duingen

Jürgen Riecke wurde 1927 in Münster/Westf. geboren. Er kam nach dem 2. Weltkrieg nach Duingen, um das Töpferhandwerk im Töpfereibetrieb Knolle zu erlernen. Nach Abschluss seiner Ausbildung eröffnete er 1950 eine eigene Werkstatt in Duingen. Rieke entwickelte spezielle Glasurfarben für den Salzbrand im Holzofen und gewann Preise und Auszeichnungen für seine nach dieser speziellen Technik gefertigten Gefäße aus Duinger Ton.

Jürgen Rieke verstarb 1997 in Duingen. Einzelne Exponate von Jürgen Rieck sind im Töpfermuseum ausgestellt.



Das gibt's so nur bei uns

Duingen – ein Ort mit bundesweiter Ausstrahlung

Duingen ist auf dem besten Weg, ein Ort mit „bundesweiter Ausstrahlung“ d.h. nachhaltiger Energieversorgung zu werden. 

Als Modellort will Duingen zeigen, dass die Energiewende auch im ländlichen Raum gelingen kann und hat bereits wichtige Schritte auf diesem Weg gemacht.

Seit 2009 werden auf den Dächern der Grund- und Oberschule samt Sporthalle PV-Module für deren Energieversorgung genutzt. Diese Gebäude sowie Jugendzentrum und Rathaus sind außerdem über eine Trasse mit einer Biogasanlage im benachbarten Hoyershausen verbunden. Ihre Dachflächen sind auf einer Fläche von bislang insgesamt 15.000 qm mit Photovoltaik-Platten belegt.

2014 entstand am Ortsrand eine 2.250 kWp PV-Anlage mit 45.000 qm Fläche und einem derzeitigen Jahresertrag von 2.100 MWh und einer CO2- Ersparnis von ca. 1.800 Tonnen/Jahr.

Seit 2019 werden private Sanierungsvorhaben von Duinger Bürgern durch ein Sanierungsmanagement gefördert (KfW Programm 432B).

Weitere Ziele sind u.a. die Nahwärmeversorgung des gesamten Ortskerns, die Nutzung der Biogasabwärme aus der ortsansässigen Großbäckerei und die wasserstoffbasierte Deckung der Grundlast. Die Bereitstellung des Wasserstoffs soll durch Stromgewinnung aus der PV-Anlage und benachbarter Windkraftanlagen (mit vier Windrädern) erfolgen.

Nach der letzten Abfrage waren im Jahre 2019 bereits fast die Hälfte der Duinger Bürger an der Unterstützung und Durchführung des Modellvorhabens interessiert. 2022 soll erneut die Bereitschaft und das Interesse der Bürger an einem Anschluss an die geplante Nahwärmeversorgung ermittelt und über die Einzelheiten der bisherigen Entwicklung informiert werden.

Pottland-Stadion im Sportzentrum mit Intergationsstützpunkt des niedersächs. Fußballverbandes

Zu finden: Brunnenweg 3

Duingen gibt für die Gesundheit und Sportlichkeit seiner Bürger alles! Darauf kann der Ort mit Recht stolz sein und das macht ihn schon lange über seine Ortsgrenzen hinaus bekannt.

Der 1945 gegründete Sport-Club DSC Duingen gehört zu den größten Vereinen des Landkreises Hildesheim und bietet seinen 1300 Mitgliedern derzeit Sportangebote in zwölf Sparten. Ganz oben auf der Liste stehen Aktivitäten im Gesundheits-, Kinder- und Jugendbereich.

Die Fußballer des DSC Duingen trainieren und spielen in einem eigenen Sportstadion mit Naturrasen, 4000 Zuschauerplätzen und einer Laufbahn, dem Pottland-Stadion. Diesem ist ein Sportzentrum angegliedert und es zählt zu den Integrationsstützpunkten des niedersächsischen Fußballverbandes.

Aber in Duingens Sportzentrum wird nicht nur von Kindern, Frauen und Männern gekickt, sondern auch getanzt, gesteppt und Tischtennis, Badminton und Tennis gespielt. Darüber hinaus verfügt das Zentrum über eine Kegelbahn und im Stadion-Restaurant können die Sportler nach dem Training Hunger und Durst stillen.

Hallenbad mit Saunalandschaft

Zu finden: Lübecker Str. 1c

Da Duingen außerdem über ein tolles Hallenbad verfügt, ist es nicht verwunderlich, dass sich unter dem Dach des DSC auch Schwimmer und Wasserballer tummeln, die beste Trainingsmöglichkeiten finden. Denn Duingens Hallenbad ist kein reines Spaßbad wie andernorts, sondern verfügt über ein gepflegtes und ausreichend großes Trainingsbecken.

Die Tatsache, dass sich Deutschland mangels fehlender Schwimmmöglichkeiten in den vergangenen vier Jahrzehnten nach und nach zu einem Nichtschwimmerland entwickelt hat, ist in Duingen somit kein Thema. Wie das Kursangebot des Hallenbades zeigt, können hier alle Ortsbewohner von klein auf Schwimmen lernen.

In eigens dafür geschaffenen Räumen können physiotherapeutische Behandlungen vorgenommen werden. Die Ausstattung dieser Räume entspricht den Anforderungen der Rentenversicherungs-Nachsorge.

I-Tüpfelchen des Duinger Sportangebot ist seit einigen Jahren eine stetig erweiterte Saunalandschaft. Im Innenbereich befinden sich das Sanarium, die Finnische Sauna sowie beheizte Fußbecken und ein Ruheraum. Im Außenbereich warten eine weitere Finnische Sauna, eine Panorama-Sauna und die Pottland-Sauna. Ein Sonnendeck und Ruhebereiche runden den Saunagang ab. In einem einladenden Barbereich können auf Anfrage Speisen und Getränke serviert werden.

Einen guten Einblick in die tolle Anlage erhält man unter www.hallenbad-duingen.com.


Lokale Spezialitäten

Pottland-Bier

Zu finden: Wird nur in der Cafeteria im Hallenbad Duingen angeboten

Das Original Duinger Pottland-Bier wird in der Brauerei Allersheim gebraut und über diese vertrieben. Zurzeit ist das Pottland-Bier ausschließlich im Fass zu bekommen und wird in der Cafeteria des Duinger Hallenbades gezapft.

Die Brauerei Allersheim befindet sich im gleichnamigen Ortsteil Allersheim der Stadt Holzminden. Sie ist als Wirtschaftshof des Klosters Amelungsborn entstanden.


Spuren von historischen Produktionsstätten

Strauch‘sche Töpferei (heute an dieser Stelle ein Baustoffhandel)

Zu finden: Bruchstr. 8/Bruchwiesen

Zur Blütezeit des Töpfereihandwerkes waren in Duingen vierzig Töpferhandwerker ansässig. Aus einem der bedeutendsten Töpferbetriebe, der Töpferei der Familie Heuer im Ortskern Duingens, entwickelte sich beispielsweise ein großer Produktionsbetrieb, die Tonröhrenfabrik Knolle & Co. Diese stellte 1969 ihre Produktion ein, das Gebäude mit zugehörendem Schornstein wurde 1980 abgerissen. Auf dem Grundstück der alten Töpferei (Eckhardtstr. 4) steht heute ein Ärzte-und Apothekenhaus.

Letzter Schornstein und Zeuge eines Töpferbetriebes in Duingen ist der an der Bruchstraße. Dieser Schornstein gehörte zum Töpferbetrieb Strauch, der später von der Familie Waje gekauft wurde. Heute handelt die Fa. Waje an dieser Stelle mit Baustoffen.

Holzwarenfabrik WiNi

Zu finden: Industriestr. 1 (NP-Markt) und Triftstraße (Rewe-Markt)

Letzte Zeugen eines erfolgreichen in Duingen angesiedelten Betriebes sind die großen Werkshallen, die bis heute noch an der Industriestraße neben dem Lebensmittel-Einkaufszentrum erhalten geblieben sind. Mittlerweile von anderen Firmen genutzt, gehörten sie jedoch bis zum Jahre 1964 zur Holzwarenfabrik WiNi.

Hinter dem Namen der Firma verbargen sich Vor- und Nachname des Firmengründers Wilhelm Niemeier.

Der in Duingen geborene Wilhelm Niemeier übernahm den bereits seit 1874 bestehenden Holzverarbeitungsbetrieb seines Großvaters Christian in dritter Generation. Was Christian als Drechslerei begonnen hatte, führte sein Sohn Wilhelm durch Anschaffung und Einsatz der für die damalige Zeit fortschrittlicher Geräte wie einen durch Pferdekraft angetriebenen Göpel (eine durch im Kreis herumgehende Tiere bewegte große Drehvorrichtung zum Antrieb von Arbeitsmaschinen) erfolgreich weiter und ersetzte diese schon bald durch Dampfmaschinen. Um die Jahrhundertwende schaffte er darüber hinaus einen Dynamo an, mit dessen Hilfe er Strom für seinen und einige landwirtschaftliche Betriebe in der Nachbarschaft erzeugte.

1908 gründete sein Sohn Wilhelm seine WiNi Werke an die heutige Industriestraße, während der Sohn Gustav die Drechslerei von Vater Wilhelm sen. im Ortskern (heute Heinrich-Niemeier-Str. 1 und 1a) noch lange weiterführte.

Während des 1. Weltkrieges übernahm Wilhelms jun. Frau Karoline die Leitung der Holzwarenfabrik und organisierte außerdem das Dreschen von Getreide der Duinger Landwirte durch die betriebseigene Dreschmaschine.

Nach dem Krieg begann Wilhelm Niemeier mit der Produktion von Schul- und Büromöbeln, entwickelte seine Firma in diesem Bereich als Marktführer in Deutschland und erweiterte diese kontinuierlich durch Zweigstellen in Marienau, Drakenburg, Weenzen und Braunschweig.  Die Anlieferung von Rohstoffen und Material sowie der Transport der fertigen Möbel verlief über die Kleinbahn Voldagsen-Duingen-Delligsen (VDDH). Zum Sortiment der Firma WiNi gehörten später auch weitere Kleinmöbel und sogar Fertighäuser. Vertretungen und Auslieferungslager entstanden an zehn Standorten im ganzen Bundesgebiet.

Zum Standort in Duingen gehörten zahlreiche Werks- und Produktionshallen, in denen zeitweise bis zu 1300 Mitarbeiter beschäftigt waren. Während des 2. Weltkrieges bewohnten viele Zwangsarbeiter und bei WiNi beschäftigte Kriegsgefangene Baracken auf dem Werksgelände.

Ende der 1950er Jahre verschlechtere sich die finanzielle Situation der Firma und Niemeier musste seine Zweigwerke verkaufen oder auflösen. Wenige Jahre nach Wilhelm Niemeiers Tod stand seine Firma in Duingen vor dem Konkurs. In den 70er Jahren wurde sie von der Firma Bock in Duingen aufgekauft. Georg Schmidt, der Geschäftsführer in Marienau und Ehemann von Niemeiers Adoptivtochter Minna, wurde Inhaber der Standorte Marienau und Drakenburg und formte aus diesen das noch heute erfolgreiche Unternehmen WiNi Büromöbel in Marienau.

Von den Gründungs-Gebäuden der Firma WiNi existieren heute nur noch einige Werkshallen. Der größte Teil der Betriebsgebäude, der hohe Schornstein sowie das Wohnhaus der Familie Wilhelm Niemeier wurden Anfang des 21. Jh. abgerissen.

Duinger Mühle

Zu finden: Windmühlenweg 1

Die Straße „Windmühlenweg“ erinnert an die erste Windmühle Duingens, die 1661 hier errichtet wurde. 1742 wurde die Windmühle baufällig und neu aufgebaut. Bis Ende der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts betrieb Müllermeister Großmann seinen Betrieb, zuletzt mit einer Elektromühle. Die Mühle wurde später zu einem Wohnhaus umgebaut.

Eines der Duinger Holzschilder und ein alter Mühlstein machen Spaziergänger heute auf den alten Mühlenbetrieb Duingens aufmerksam.

Ehem. Braunkohleabbaugebiet, heute Duinger Seenplatte mit Bruchsee, Entensee, Weinbergersee und Humboldtsee (Salzhemmendorf)

Es gibt wohl keine Region in Deutschland, in der auf so engem Raum eine so außergewöhnliche Vielfalt unterschiedlicher Gesteine und Bodenschätze an der Erdoberfläche liegen wie in der Region Duingen. Sie war nicht nur für den Abbau von Ton, Stein- und Braunkohle, sondern ist auch bis heute für die Förderung und Gewinnung von Quarzsand, Gips und Kalkstein bekannt.

Insbesondere der Abbau von Braunkohle prägte das Bild der Landschaft in der Vergangenheit entscheidend.

Der Bruchsee westlich von Duingen ist einer von mehreren Restseen des Braukohletagebaus in der Region. Mit dem Abbau der Braunkohle wurde Mitte des 18. Jh. begonnen, um den Hausbrandbedarf der umliegenden Dörfer zu sichern. Die erste Brikettfabrik entstand im Jahre 1900, zwei Jahre später übernahm die „Bergwerksgesellschaft Humboldt“ die Förderung der Braunkohle. Bis zum Ende der Förderung 1966 und der zunehmenden Bedeutung des Heizöls als Brennstoff wurden 20 Mio. Tonnen Rohbraunkohle geschürft und weiterverarbeitet.

Mit der Stilllegung des Tagebaubetriebes blieb eine vegetationslose „Mondlandschaft“ zurück, deren Flöze infolge ansteigenden Grundwassers und durch Zulauf von Oberflächenwasser nach und nach vollliefen. So entstand eine Seenlandschaft, die heute als Duinger Seenplatte bekannt ist und zu der neben dem Bruchsee auch Weinbergersee, Entensee und Humboldtsee gehören.

Nach Rückgabe der ausgebeuteten Flächen an die Forstverwaltung begann man mit der Rekultivierung der Landschaft und verwandelte diese durch den Einsatz von großem Raupen innerhalb von 1,5 Jahren wieder in eine sanfte Hügellandschaft mit Vorflut- und Wegesystem, die anschließend mit heimischen Baumarten bepflanzt wurden. Innerhalb von zwei Jahrzehnten konnte das gesamte Kohleabbaugebiet wieder zu einem Waldgebiet mit heimischen Wildarten gestaltet werden und sich die ebenfalls bepflanzten Uferzonen der entstandenen Seen in Lebensräume für zahlreiche Wasservögel verwandeln.

Bis heute haben sich der Bruchsee und die zur Seenplatte gehörenden Gewässer Weinberger-, Enten-  und Humboldtsee zu beliebten Naherholungsgebieten mit Bade- und Angelmöglichkeiten und einem Wanderwegenetz entwickelt.

Während Bruchsee und der noch etwas größere Humboldtsee (dieser gehört zum benachbarten Salzhemmendorf / Landkreis Hameln-Pyrmont) sich zum Naherholungsgebiet für Familien und Badefreunde mit Kiosk, Tretbootverleih und Campingmöglichkeiten entwickelt haben, ist der Weinbergersee durch seine Fischvorkommen vor allem bei Anglern beliebt.

Die Renaturierung des ehemaligen Braunkohletagebau-Gebietes rund um den Weinbergsee gilt allerdings nicht als rundum gelungen, denn hier hatte man vor Jahrzehnten den Verlauf der Saale verändert und den Flussverlauf mitten durch den See umgeleitet. Die sich dadurch entwickelnden Strömungsverhältnisse führten dazu, dass Schwimmgewohnheiten einiger hier lebender Fischarten gestört und gebremst wurden. Im Herbst 2021 wurde damit begonnen, den Gewässerverlauf der Saale auf einer Länge von rund 400 Metern wieder in ein Flussbett entlang des Weinbergsees zurückzuleiten. Ziel des Projekts ist es, die Wertigkeit der Saale als Lebensraum wieder zu erhöhen und darüber hinaus etwas für einen effektiven Hochwasserschutz zu tun. Ein- und Ablauf der Saale in den Weinbergsee werden so umgebaut, dass der Wasserstand in dem mehr als 20 Meter tiefen Gewässer um etwa 1.5 m sinkt. So kann im Falle eines Hochwassers die Saale aus ihrem neuen Bett zum Teil wieder in den See gelenkt werden.

Ein geologischer Lehrpfad im Weenzer Bruch berührt alle wichtigen geologischen Einheiten und informiert auf Schautafeln über deren Entstehung, Aufbau und Nutzung der ehemaligen Tagebauregion.


Wirtschaftsbetriebe

Großbäckerei Kuchenmeister

Zu finden: Warweg 7

Die Großbäckerei Kuchenmeister ist ein Familienunternehmen, das Julius Trockels 1884 mit der Eröffnung einer Bäckerei in Soest gründete. Im Laufe der Zeit expandierte der Bäckereibetrieb kräftig, erweitere das Sortiment stetig und liefert seine Backwaren (Kuchen, Torten, Waffeln und mehr) heute an Lebensmittelhändler in ganz Deutschland und viele Länder Europas.

Für ihr nachhaltiges Wirtschaften hat sich die Fa. Kuchenmeister im Jahre 2012 erstmals zertifiziert. Dabei werden u.a. die Unternehmens- und Produktebene, Klima- und Energie, der Umgang mit Ressourcen, Tierwohl und eine Vielzahl weiterer Prozessebenen berücksichtigt.

In Duingen wurde die Familie Trockels im Jahre 2000 mit Übernahme der Produktionsstätten der „Lady Cake Feine Kuchen GmbH“ Arbeitgeber. Diese war ursprünglich aus dem Duinger Bäckereibetrieb Schwetje/Hasselmann hervorgegangen.

Die Besichtigung des Duinger Betriebes ist grundsätzlich und ausschließlich nach Terminvereinbarung möglich.

Weitere Informationen sind zu finden unter www.kuchenmeister.de